Ein großes, gelbes Gebilde, mitten in der Innenstadt. „Der Schwamm“, eine Kunstinstallation des deutsch-iranischen Künstlers Michel Abdollahi, steht im Rahmen des Augsburger Friedensfestes auf dem Willy-Brandt-Platz, vor der City Galerie.
Dieser Schwamm soll als Zeichen gegen Hass, Rassismus und Intoleranz stehen und „still demonstrieren“, wie Abdollahi auf seiner Facebook-Seite schreibt. Das Kunstwerk ist frei zugänglich, eine Absperrungen gibt es nicht, lediglich ein Hinweisschild erklärt den Zusammenhang.
Doch es dauerte nicht lange, und aus dem Schwamm wurde eine Art Schweizer Käse. Wie der Künstler in einem Offenen Brief auf Facebook moniert, wurden „innerhalb der ersten 24 Stunden“ zahlreiche Kinder dabei beobachtet, wie sie auf dem Quader spielten, unter anderem Stücke aus der Installation rissen und diese auf dem Platz verteilten. Abdollahi spricht in seiner Stellungnahme gar von „Vandalismus“. Der Künstler klagt dabei vor allem die Eltern an, sie „standen teilnahmslos daneben, rauchten oder beschäftigten sich mit ihrem Handy.“
Michel Abdollahi klagt desinteressierte Eltern an
Er sei sich im Klaren darüber, dass eine öffentliche Konstruktion zum Anfassen und darauf Spielen einlade, erklärt der 36-jährige Abdollahi, doch die Gleichgültigkeit der Eltern erschüttere ihn. Eine fehlende Aufklärung seitens der Erwachsenen, ließe eben auch die Kinder unbedacht handeln. „Die Kinder trifft keine Schuld“, betont er. „Aber die Erwachsenen.“Am Ende seines Facebook-Kommentars findet der Hamburger Künstler jedoch noch versöhnliche Worte. Er wolle nicht etwa die Stadt Augsburg selbst anklagen, denn der Vorfall „hätte überall anders genauso passieren können.“
was heutzutage nicht alles Kunst sein soll :-(
na ja, über Geschmack lässt sich bekanntlich ja nicht streiten